Rezension | The last border – Halt mich fest

Rezension | The last border – Halt mich fest

7. Dezember 2018 0 Von nickisbuecherwelt

Daniela Hartig – The last border – Halt mich fest 

Originalsprache: Deutsch
Reihe: ?
Ausgabe: Taschenbuch
Seiten: 398
Verlag: Selfpublished
Erschienen: 23.11.18
ISBN: 978-3964433459
Preis: 12,90 € [D]
Quelle: Amazon

 

 

 

 

 

Der siebzehnjährigen Hanna ist es seit sie denken kann untersagt, frei und selbstbestimmt zu leben. Denn seit die Radikalen die Macht über ihr Land übernommen haben, ist der Alltag der Frau geprägt von Unterdrückung und absolutem Gehorsam.
Nichts, aber auch gar nichts von Hannas Schönheit, ihrem Wissen und ihren Gefühlen darf je nach außen dringen. Niemand darf sie sehen.
Erst als sie Sayed kennenlernt, einen unerschrockenen und selbstbewussten jungen Mann, sieht sie die ganze Wahrheit hinter den grausamen Ereignissen.

Er zeigt ihr, dass Liebe alle Grenzen sprengt.
Er zeigt ihr, dass Freiheit möglich ist.
Aber zu welchem Preis?

 

 

 

Ich habe dieses Buch von der Autorin als Rezensionsexemplar erhalten. Nochmal vielen Dank dafür und herzlichen Dank an die Agentur Mainwunder, für die Vermittlung.

 

Diese Geschichte spielt in Deutschland, genauer gesagt in Frankfurt, in einer gar nicht mal so fernen Zukunft. Frauen haben jegliche Rechte verloren und werden unterdrückt. Es ist ihnen verboten, sich offen auf der Straße zu zeigen. Sobald eine Frau das Haus verlässt, muss sie sich komplett von Kopf bis Fuß verhüllen. Angriffe auf offener Straße, mitten am Tag sind nichts außergewöhnliches. In dieser Welt lebt die siebzehnjährige Hanna. Als auch sie eines Tages überfallen wird, lernt sie den gleichaltrigen Sayed kennen, der sich fortan um sie kümmert und ihr verspricht, auf sie aufzupassen. Schnell freunden sie sich miteinander an, aber diese Freundschaft ist gefährlich. Und dann passieren ein paar schreckliche Dinge und Hannas Welt gerät komplett aus den Fugen.

 

Ich war wirklich sehr gespannt auf diese Geschichte, der Klappentext klang schon unglaublich vielversprechend und hat mich neugierig gemacht. Die Grundidee der Geschichte hat mir echt gut gefallen, auch wenn es eine wirklich beängstigende Zukunft ist, in welche uns Daniela Hartig entführt. Beängstigend, schrecklich und unvorstellbar, aber gleichzeitig auch gar nicht mal so unrealistisch und genau das hat mich so fasziniert.

 

 

Inhaltlich fand ich das Buch also wirklich nicht schlecht. Ich finde zwar, dass ein bisschen Potential verschenkt worden ist und man einiges noch weiter hätte ausbauen können, aber alles in allem hat es mir gut gefallen.

 
Leider muss ich aber auch etwas negatives sagen, was mir das Buch ziemlich kaputt gemacht hat. Womit ich nämlich gar nicht klar gekommen bin, sind unsere Protagonisten. Die meiste Zeit lesen wir aus der Sicht von Hanna. Man muss dazu sagen, dass Hanna eine große Entwicklung durch macht, was auch wichtig für den Verlauf der Geschichte ist. Anfangs ist sie ein stilles Mädchen, was sich immer an alle Regeln hält und nicht auffallen möchte. Sie lebt in ständiger Angst, weil sie weiß, was für sie als Frau alles auf dem Spiel steht und weil sie keinerlei Rechte hat. Aber sie wird im Laufe der Story mutiger und viel selbstbewusster. Das fand ich gut.

 

Was ich aber hingegen total nervig fand war, dass sie zwischenzeitlich so naive Rückschritte gemacht hat, die einfach vollkommen unlogisch waren. Auch ihre Gedankengänge konnte ich teilweise wirklich null nachvollziehen. Nicht nur Sayed gegenüber, sondern auch bei anderen Charakteren. Ihre Meinung hat sich innerhalb von Sekunden um 180 Grad gewendet, ohne Grund oder dass es Sinn gemacht hätte. Das hat sich leider sehr oft gehäuft und immer wenn die Geschichte grad wieder Fahrt aufgenommen hat, kam so ein Moment und ich hätte wirklich ausflippen können.

 

Was mich an Sayed gestört hat, war sein verdammter Dickschädel und Hitzkopf. Ein Stück weit war es zwar auch okay und nachvollziehbar, weil das nun mal einfach sein eigener Charakter ist, aber irgendwann wurde mir auch das zu viel. Und ich finde, es gibt kaum etwas schlimmeres, als nervige und/oder unauthentische Protagonisten. Das hat mir die Geschichte leider ein wenig versaut.

 

 

 

 

Eine erschreckende und gleichzeitig auch so reale Zukunftsvision, die meiner Meinung nach noch ausbaufähig ist, daher könnte ich mir auch durchaus vorstellen, dass es noch eine Fortsetzung geben könnte. Auch wenn ich ein paar Kritikpunkte hatte, würde ich mich darüber trotzdem sehr freuen, weil ich noch ein paar Fragen habe und ich finde, dass einige Dinge noch offen gelassen worden sind. Potential hat die Geschichte auf jeden Fall, auch wenn dieses für meinen Geschmack nicht ausreichend genutzt worden ist. Die Charaktere haben mich teilweise wirklich wahnsinnig gemacht und es gab die eine oder andere Länge, wo sich das Buch gezogen hat, aber ansonsten hat es mir gut gefallen und ich kann nur hoffen, dass wir niemals in einer solchen Lage sein werden, wie Hanna, Sayed & Co.

 

Das Buch erhält von mir 3,5 von 5 Herzen!

 

 

 

 

Ebenfalls aus der Feder von Daniela Hartig: