Rezension „Jeden Tag ein bisschen mehr“

Rezension „Jeden Tag ein bisschen mehr“

14. November 2015 2 Von nickisbuecherwelt

Louisa Reid – Jeden Tag ein bisschen mehr


Originaltitel: Lies like Love
Aus dem Englischen: Birgit Maria Pfaffinger
Reihe: –
Ausgabe: Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag
Seiten: 560 Seiten
Verlag: FJB Fischer
ISBN: 978-3-8414-2229-3
Erschienen: Herbst 2015
Preis: 16,99€ [D] | 17,50€ [A] 
Quelle: http://www.fischerverlage.de/

Inhalt:

Der Insidertipp für alle, die mitreißende, außergewöhnliche Bücher lesen wollen.

„Ich bin dreimal gestorben, bevor ich das Alter von fünf Jahren erreicht habe. Vielleicht ist ‚krank‘ mein gesund.“

Audrey ist nicht wie andere Mädchen. Sie hat keine großen Träume, sondern wünscht sich einfach nur ein normales Leben. Als sie mit ihrer Mutter und dem jüngeren Bruder in ein abgelegenes Haus zieht, nimmt sich der Nachbarsjunge Leo der Neuankömmlinge an. Doch mit Audreys Körper scheint irgendwas nicht zu stimmen. Audrey ist krank, ohne dass ihre Krankheit einen Namen hat. Ihre Mutter und ihr Bruder wollen ihr Bestes, doch was ist das Beste? Für sie? Für die Familie?

Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten. Nochmals vielen Dank dafür!
Ich weiß gar nicht, wo ich jetzt anfangen soll. Dieses Buch hat mich dermaßen aufgewühlt und mitgenommen. Wir haben gerade halb 3 in der Nacht, während ich das hier schreibe. Ich habe das Buch einfach nicht weglegen können und ich muss jetzt einfach sofort meine Gefühle und Gedanken hierzu niederschreiben. 
Ich habe das wunderhübsche Cover gesehen, welches absolut nicht wiederspiegelt, was alles dahintersteckt. 
Audrey ist nicht gesund. Schon lange nicht mehr, sie kann sich gar nicht erinnern, ob es jemals anders war. Seit Jahren wird versucht herauszufinden, was ihr fehlt und was sie hat. Immer wieder tauchen neue mysteriöse Symptome und „Spuren“ auf.
Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem fünfjährigen Bruder zieht Audrey an einen neuen Ort, in ein neues Haus. Sie hofft, endlich glücklich und gesund zu werden. Dann lernt sie den Nachbarsjungen Leo kennen und verliebt sich. Sie verbringt wunderschöne Tage mit ihm und endlich scheint es ihr besser zu gehen. Doch dann kommt alles wieder ganz anders.
Es ist echt schwer, ein bisschen mehr zu erzählen, ohne zu Spoilern, daher belasse ich es hierbei. Schon relativ früh, um genau zu sein, als es ihr das erste Mal besser ging – an Leos Seite – habe ich vermutet, was wirklich hinter Audreys Krankheit steckt und ich sollte recht behalten. Trotzdem habe ich niemals damit gerechnet, was dann kam!!!
Der Schreibstil ist sehr flüssig und einfach, der Einstieg ins Buch lief ebenfalls gut und ich war schnell in der Geschichte drin. Leider wurde es mit der Zeit etwas schwächer. Es gab einige Passagen, die sich wirklich hingezogen haben, ohne dass wirklich etwas wichtiges passiert ist. Die Liebesgeschichte zwischen Audrey und Leo fand ich leider auch ein bisschen farblos. Erst hat es ein bisschen zwischen ihnen gehackt, dann ging es auf einmal viel zu schnell und dann war es auch schon wieder viel zu schnell vorbei. Da hatte ich mir mehr gewünscht. Leider muss ich dafür ein paar Punkte abziehen.
Die eigentliche Thematik – Audrey und ihre Krankheit – hat mir dafür richtig gut gefallen. Ich muss zugeben, dass ich es ab und zu wirklich krass fand und das Buch auch mal zur Seite legen musste. Da bin ich leider sehr zartbesaitet. Ich fand das Thema wirklich schrecklich, aber auch ein wenig faszinierend und spannend.
Nachdem es in der Mitte ein paar Stellen gab, die sich wie Kaugummi gezogen haben, konnte ich das Buch dann auf den letzten 180 Seiten gar nicht mehr aus der Hand legen. Zum Ende wurde es nochmal richtig spannend und schockierend. Audrey hat mir so leid getan.
Zwischendurch habe ich sogar mal ein paar richtige Aggressionen gegen Audreys Mutter bekommen. Ich habe lange nicht mehr so viel Hass und Abneigung gegen einen Buchcharakter verspürt. 😀
Ihr kleiner Bruder Peter hingegen, ist mir dermaßen ans Herz gewachsen. Es war einfach rührend, wie die beiden Geschwister miteinander umgegangen sind.
Fazit: Eine wirklich harte, aber auch interessante Geschichte. Dieses Buch hat mich wirklich sehr zum Nachdenken angeregt und ich habe extrem mitgefiebert. Ich habe gelacht, geweint, gelitten, gezittert und gebetet, gekämpft und gehasst. Das Ende war zwar passend, aber ich fand es leider unbefriedigend und hätte mir eine andere Lösung gewünscht.
Das Buch erhält von mir 3,5 von 5 Eulen!