[Rezension] Better Life – Ausgelöscht

[Rezension] Better Life – Ausgelöscht

12. Oktober 2016 2 Von nickisbuecherwelt

Lillith Korn – Better Life – Ausgelöscht


Originalsprache: Deutsch
Reihe: 1 von 2
Ausgabe: Taschenbuch
Seiten: 224 Seiten
Verlag: Drachenmond
ISBN: 978-3-95991-088-0
Erscheinungsdatum: 18.12.2015
Preis: 12,00€ [D]
Quelle: https://www.drachenmond.de

Inhalt:

Zoe entwickelt ein Programm, mit dessen Hilfe Erinnerungen gelöscht und ganze Persönlichkeiten neu programmiert werden können. Es soll dazu dienen, traumatisierten Menschen das Leben zu erleichtern. Doch ›Better Life‹ nutzt Zoes neues Programm für eigene Zwecke. Erst als sie Paul begegnet, wird ihr das gesamte Ausmaß der Katastrophe klar.
Doch da ist es schon zu spät…
Gibt es noch eine Möglichkeit diesen Alptraum zu stoppen?

„Better Life – Ausgelöscht“ ist der Auftakt eines spannenden Dystopie-Zweiteilers.

Meine Meinung:

Berlin, in der Zukunft. Die Technik hat sich stark weiter entwickelt. Alles ist hochtechnologisiert und die Menschen müssen kaum noch etwas selber machen. Alles läuft über Sprachsteuerung und wird von alleine erledigt, wie zum Beispiel das Zubereiten von Essen, die Heimfahrt mit dem Auto, etc. In dieser Welt lebt Paul. Aber Paul ist eigentlich jemand ganz anderes, denn seine Identität wurde gelöscht und eine andere wurde ihm verpasst. Von dem Unternehmen Better Life. Und dieses System hat Zoe entwickelt. Doch Zoe bereut es zutiefst, denn sie hatte damals keine Ahnung, welche Absichten Better Life wirklich hat.

Ich habe ziemlich hohe Erwartungen an dieses Buch gehabt. Es klangt für mich nach einer richtig tollen, spannenden und technikreichen Dystopie. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt und die Story hat mich eher enttäuscht.

Beginnen wir mal mit den etwas kleineren Kritikpunkten:
1. Die Charaktere waren mir absolut nicht ausgearbeitet genug und ich konnte keinerlei Beziehung zu ihnen aufbauen. Außerdem konnte ich kaum glauben, dass es sich hier um ERWACHSENE Menschen Anfang 30 handelt. Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, ich lese über Jugendliche und musste mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass dies gar nicht der Fall war.
2. Zoe ist total abhängig nach Kaffee. Eigentlich ziemlich unbedeutend und uninteressant für die Geschichte und ich hab daher keine Ahnung, warum es immer und immer wieder erwähnt wurde. Ich hab so das Gefühl in der ersten Hälfte des Buches hat sie nur Kaffee getrunken. Irgendwann hat es mich einfach nur noch genervt und ich war schon kurz davor eine Strichliste zu führen.

Kommen wir nun zu einer erfreulichen Nachricht: die Grundidee der Geschichte fand ich nämlich eigentlich richtig gut. Auch die total moderne und technologisierte Welt konnte ich mir gut vorstellen und sie wurde gut beschrieben. Das war alles echt cool und hatte durchaus Potential, eine richtig gute Dystopie zu werden. Leider wurde dieses Potential überhaupt nicht ausgeschöpft und die Umsetzung fand ich dann sogar total lahm und – sorry, wirklich sorry! – amateurhaft.

Obwohl der Schreibstil flüssig war und ich das Buch daher in nahezu einem Rutsch gelesen habe, kam einfach keine Spannung auf. Irgendwann würde es dann auch total unrealistisch und ich hab mir bei jeder Situation nur noch gedacht „Och, ne, ernsthaft?!?“
Wirklich schade, diese Geschichte hätte so gut werden können, hätte man auf der Grundlage etwas anderes aufgebaut.

Die Geschichte endet dann mit einem Cliffhanger, der eigentlich total fies ist, aber da eben wie gesagt keine richtige Spannung aufkam, hat dieser mich auch relativ kalt gelassen. Nichtsdestotrotz werde ich den zweiten Teil auch lesen, da ich wissen möchte, wie es weiter geht und was aus Better Life wird. Ich habe die Hoffnung, dass der zweite Teil mich mehr packen und begeistern kann, aber der erste Teil war leider nicht so wirklich überzeugend.

Das Buch erhält von mir ganz, ganz knappe 3 von 5 Eulen!