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[Rezension] Prager Fragmente
Roman Achmatow – Prager Fragmente
Originalsprache: Deutsch
Reihe: –
Ausgabe: Paperback
Seiten: 92 Seiten
Verlag: Selfpublishing
ISBN: keine vorhanden
Erscheinungsdatum: 05-August 2017
Preis: 11,45€ [D]
Altersempfehlung: 1 – 178 Jahre
Quelle: www.essays-pics.com
Während meines letztjährigen siebenmonatigen Aufenthaltes in der tschechischen Hauptstadt entstanden einige Texte, Bilder oder Geschichten, mit deren Hilfe ich Erlebnisse und Eindrücke festhielt und aufarbeitete. Nicht wenige davon sind in aller Unregelmäßigkeit auf sämtlichen gängigen Internet-Plattformen (außer ICQ und Twitter) geteilt worden. Andere wiederum, haben bisher noch nie das Sonnenlicht der Weltöffentlichkeit erblicken dürfen. Da sämtliche Niederschriften eine wunderbare Metapher für die ermüdende Dynamik und aufregende Vielseitigkeit meines in Tschechien praktizierten Lebensstiles darstellen (und die Instandhaltung dieser Internetseite fortan jährliche Kosten in Höhe von 50 Euro verursacht), war es mir eine Herzensangelegenheit die besten Stories komplett zu überarbeiten und gebündelt in Buchform herauszubringen.
Herausgekommen sind 14 Kapitel (davon 12 Kurzgeschichten), die einiges auffangen was mir wesentlich erscheint: Naive Gedanken vor der Abreise, melancholische Erlebnisse bei nächtlichen Spaziergängen durch die Altstadt, aufregende Abenteuer in den Metros der Stadt, ernüchternde Eindrücke bei einer zufällig angetroffenen Demonstration des tschechischen PEGIDA-Ablegers, die bunte Lebensfreude internationaler Straßenfeste und so vieles mehr.
„Worte, die ausgesprochen werden, können vieles zerstören. Worte, die niemals ausgesprochen werden, allerdings auch.“ Vorwort
„Stelle ich mir Prag vor, denke ich an eine Großstadt, die sich auszeichnet durch lebendige Kultur und Musik, prunkvolle Architektur, kostengünstige, schwindelverstärkende Getränke mit Schaumkrone und lange Nächte in Tanzschuppen mit unverdient guter Bewertung bei sämtlichen gängigen Vergleichsportalen im Internet.“ S. 7
Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen. Das Buch beginnt mit einer kurzen Einleitung, bzw. Vorstellung des Autors, damit wir wissen, mit wem wir überhaupt das Vergnügen haben.
Roman Achmatow ist zwischen 18 und 76 Jahre alt, studiert Betriebswirtschaftslehre und schreibt Texte unter dem Pseudonym „Essays“ und fotografiert mit Leidenschaft (& Talent – wenn ich das hier mal so hineinwerfen darf). Und das sieht man auch in diesem Buch, denn jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat und einem selbst aufgenommenen Foto.
„Neben dem Studium – welches mir unter erstrebenswerten Umständen die Möglichkeit verschaffen könnte, aus der Gesellschaftsschicht der Unaufgeklärten in die Klasse der gut situierten Unaufgeklärten emporzusteigen – beschäftige ich mich regelmäßig mit praktischer Philosophie, Architektur, theoretischer Physik und Meeresbiologie (‚Das prüft sowieso niemand nach.‘ – Petra Hinz).“ S. 4
Wie ihr schon an den ersten Zitaten erkennt, zieht der Autor das Ganze selber ein wenig durch den Kakao und überrascht mit einem erfrischenden Schreibstil, der vor Humor nur so strotzt, verpackt das ganze aber auf eine so intelligente Art und Weise, dass man sich nicht verarscht vorkommt, sondern bestens unterhalten wird.
„Und so einige Erzählungen füllten die leeren Leinwände meiner Vorstellungskraft mit Farbe.“ S. 7
Prag war schon zuvor ein angestrebtes Reiseziel von mir, aber nachdem ich diese kleine Liebeserklärung an diese Stadt gelesen habe, ist es auf meiner Top 10 Liste nochmal etwas angestiegen. Es ist noch nicht einmal so, dass der Autor die Stadt in den Himmel lobt – nein, ganz und gar nicht. Er beschreibt die schönen und auch die negativen Seiten der Stadt. Aber beides auf so eine liebevolle Art, dass man einfach Sehnsucht danach bekommt, sie mit den eigenen Augen zu sehen.
„Um mich herum wird gelacht, gespielt und geredet. Miteinander. Und nicht übereinander.“ S. 50/51
Der anfänglich sehr selbstironische und witzige Schreibstil verwandelt sich aber mit der Zeit in einen melancholischen und verträumten. Das hat mir sehr gut gefallen, denn die Mischung aus allem hat einfach gepasst.
„Behutsam verdrängt die mit Ruhe getränkte Dunkelheit die letzten rot schimmernden Sonnenstrahlen über den Dächern meiner Stadt. (…) Wenn die Welt nicht damit aufhört Motive zu liefern, werde ich auch nicht damit aufhören zu schreiben.“ S. 92
„Der heutige Tag des Abschiedes ist kein Abschied für immer. (…) Ich werde dich vermissen. Wahrscheinlich schon sehr bald. Aber um dich zu vermissen, muss ich fortgehen.“ S. 87
Das Buch erhält von mir 5 von 5 Punkten!
- Nicoles Meinung > www.nicolesbuecherwelt.blogspot.de
- Julias Meinung > www.julias-wunderland.ch
Liebe Nicki,
eine schöne Rezension! Mir hat das Buch ebenso gut gefallen wie dir. Es ist wirklich schön geschrieben. Deine Zitate sind sehr gut gewählt.
Vielen lieben Dank auch fürs verlinken! 🙂
Liebe Grüße
Nicole
Dankeschön 🙂 Und sehr gerne! schöne Grüße
Ich hoffe, es ist in Ordnung, das ich dich ebenfalls verlinkt habe? 🙂
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Nicole
Vielen Dank für die tolle Rezi! Ich freue mich unheimlich über deine tollen Eindrücke und die liebevollen Worte die du für mein kleines Debüt gefunden hast. Lange Rede, kurzer Sinn: Schön, dass es dir gefallen hat. 🙂
Sehr, sehr gerne! Freue mich, dass dir meine Rezension gefallen hat 🙂
Huhu Mausi <3
Meine Rezension ist auch endlich mal online :)! Ich kann dir nur zustimmen!
Liebe Grüße
Mella