[Rezension] Eine Woche voller Montage

[Rezension] Eine Woche voller Montage

15. Februar 2017 1 Von nickisbuecherwelt

Jessica Brody – Eine Woche voller Montage


Originaltitel: A Week of Mondays
Aus dem Englischen von: Lara Tunnart
Reihe: –
Ausgabe: Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag
Seiten: 450 Seiten
Verlag: Magellan
ISBN: 978-3-7348-5022-6
Erscheinungsdatum: 25. Juli 2016
Preis: 17,95€ [D]  
Quelle: https://www.magellanverlag.de

Inhalt:

Ellie erlebt den schrecklichsten Montag ihres Lebens: Eine Katastrophe jagt die nächste, und als wären alle Peinlichkeiten nicht schon schlimm genug, macht ihr Freund Tristan aus heiterem Himmel mit ihr Schluss! Ellie wünscht sich nur eines: Sie möchte bitte, bitte eine zweite Chance.
Die kriegt sie – am nächsten Morgen wacht sie auf und stellt fest: Es ist wieder Montag! Ellie setzt alles daran, die Fehler von gestern/heute zu vermeiden und für ihr eigenes Happy End zu sorgen. Doch wer hätte gedacht, dass ein Montag so hartnäckig sein kann?

Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten. Nochmals vielen Dank dafür!
Es ist Montag. Aber wäre das alleine nicht schon schlimm genug, ist es für Ellie Sparks ein grauenvoller Montag. Sie wird geblitzt, versaut ihr Jahrbuchfoto, verhaut einen Geschichtstest, hält die peinlichste Rede vor der gesamten Schule und vieles mehr. Zur Krönung macht auch noch ihr Freund Tristan mit ihr Schluss. Ellie wünscht sich nichts sehnlicher, als dass dieser Tag nicht existiert hätte und sie nochmal von vorne beginnen könnte. Als sie am nächsten Morgen erwacht und es wieder Montag ist und alles gleich beginnt, wittert sie ihre Chance. Aber danach ist wieder Montag. Und nochmal Montag. Und nochmal Montag.

“ Okay, denken wir eine Minute lang darüber nach.Was, wenn ich tatsächlich denselben Tag noch einmal erlebe – selbst wenn es nur ein Traum, die Folge abgelaufener rezeptfreier Schmerzmittel oder was auch immer ist. Sollte ich dann nicht wenigstens das Beste daraus machen? Sollte ich mein Wissen von gestern nicht nutzen, um den heutigen Tag zu optimieren? “ (S. 130) 

Das Buch ist aus der Sicht von Ellison – kurz Ellie geschrieben. Damit man immer den Überblick behält wo wir grade sind, steht alle paar Abschnitte die Uhrzeit darüber, wir durchleben also jeden Montag erneut mit Ellie und man kann anhand der Uhrzeit schon erahnen, was als nächstes passiert. Außer Ellie schafft es, die Geschehnisse zu verändern, bevor sie wieder so eintreffen wie am vorherigen Tag.

“ Manche Dinge können vielleicht nicht in Ordnung gebracht werden. Vielleicht kann alles in Ordnung gebracht werden. Oder vielleicht geht es einfach nur darum zu wissen, welche Dinge überhaupt in Ordnung gebracht werden müssen. “ (S. 393) 

Die Idee hinter der Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Ich gehöre zu den wenigen Leuten, die den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ zwar kennen aber nicht gesehen haben. Trotzdem weiß ich, dass es da eine Ähnlichkeit geben muss, für mich war die Geschichte aber etwas neues, da ich den Film ja nicht gesehen habe.

“ Tristans Musik war so laut aufgedreht, dass sie alles andere übertönt hat. Sie war das Einzige, was ich hören konnte. Das Einzige, was ich hören wollte. Doch es war nie meine Art Musik. “ (S. 438)

Mir war wirklich schon nach den ersten Seiten klar, wie dieses Buch enden wird, bzw worauf das Ganze hinauslaufen wird und war daher auch nicht überrascht, als es so gekommen ist. Trotzdem konnte mich die Story mitreißen und bestens unterhalten. Einige Szenen zum Haare raufen und verzweifeln, gemischt mit einer guten Portion Humor und einer sehr sympathischen Protagonistin haben mir einen großen Lesespaß geboten.

„10:02 Uhr – Der Vogel ist tot. Und ich bin ein heulendes Wrack. Was nicht unbedingt viel Sinn ergibt, wenn man darüber nachdenkt. Ich kannte den Vogel nicht einmal. Er könnte ein totaler Penner gewesen sein. Er war vielleicht einer dieser Vögel, die dir die Grillwürstchen direkt vom Teller stehlen. Oder Leuten auf die Windschutzscheibe kacken und keine Nachricht hinterlassen. (…) “ (S. 33)

Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat ist der lockere, humorvolle und fesselnde Schreibstil der Autorin. Ich habe das Buch geradezu verschlungen und konnte gar nicht glauben, dass ich es schon so schnell durchgelesen hatte.
Ich bin eigentlich nicht so der Typ dafür, der sich lauter Zitate beim Lesen markiert oder raus schreibt, aber hier ist es mir echt schwer gefallen, mich zu entscheiden, welche Zitate ich in die Rezension mit rein nehmen sollte. (Die Rechte an den Zitaten liegen beim Verlag.)

“ (…) Die Krähe hätte es echt besser wissen müssen. Nie und nimmer sind die Fenster dieses Knasts sauber genug, um von einem Vogel für Luft gehalten zu werden. Anders ausgedrückt: Der Vogel war ein Idiot. “ (S. 33)

Fazit: Mal eine etwas andere (Liebes-)Geschichte, als man sie sonst kennt. Eine gute Kombination aus humorvollem Schreibstil, einer kecken Protagonistin und einem immer wiederkehrenden „Problem“, welches auf die verschiedensten und lustigsten Varianten gelöst wurde oder zumindest probiert wurde, gelöst zu werden. Obwohl wir sieben Mal den selben Tag erleben, gibt es doch genug Abwechslung, sodass einem nie langweilig wird.
Das Buch erhält von mir 4,5 von 5 Eulen!