Rezension „Ein ganzes halbes Jahr“

Rezension „Ein ganzes halbes Jahr“

19. August 2014 4 Von nickisbuecherwelt



Jojo Moyes – Ein ganzes halbes Jahr


Originaltitel: Me before you
Aus dem Englischen von: Karolina Fell
Ausgabe: Klappenbroschüre
Seiten: 512 Seiten
Verlag: rororo
ISBN: 978-3-499-26703-1
Erscheinungsdatum: 21.03.2013
Preis: 14,99€ [D]
Quelle: http://www.rowohlt.de

Inhalt:
Lou & Will.

Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt.
Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird – und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.

Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will.
Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird.

Eine Frau und ein Mann.
Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen.
Die Liebesgeschichte von Lou und Will.

Meine Meinung:

Ich habe das Buch gemeinsam mit meinem Team am Lesewochenende gelesen.
Nachdem Louisa Clark ihren Job verliert, nimmt sie eine neue Stelle an, als Betreuerin eines Mannes, der aufgrund eines Unfalls im Rollstuhl sitzt.
Will Traynor ist sehr launisch und leidet sehr unter seiner Situation und tut alles mögliche um Louisa zu vergraulen, doch Louisa lässt sich nicht verscheuchen und tut ihr bestes, um ihrem gut bezahlten Job gerecht zu werden. 
Da ihre Schwester sehr früh schwanger wurde, ihre Mutter ihren Großvater pflegen und ihr Vater ebenfalls um seinen Job bangt, liegt eine große Last auf Louisa, da sie mit ihrem Gehalt die Familie ernähren muss.
Doch mit der Zeit gefällt ihr ihr Job immer besser und sie sieht ihn nicht nur als Arbeit an, sondern möchte Wills Lebensfreude wieder erwecken. Eine etwas andere Art von Freundschaft und später auch Beziehung entsteht zwischen den Beiden.
Louisa muss oft in ihrer Familie zurückstecken. Ihre jüngere Schwester Katrina steht immerzu im Mittelpunkt, bzw. Vordergrund. Louisa ist sehr hilfsbereit und setzt die Interessen und Bedürfnisse ihrer Familie stets vor ihre eigenen.
Will Traynor hat sehr mit seiner Situation zu kämpfen und seinen Willen zu Leben verloren. Er ist vollkommen auf andere angewiesen. Ich kann verstehen, dass er daher oft launisch und unglücklich ist.
Louisas Freund Patrick ist ein totaler Sport-Freak, der sich für nichts anderes interessiert, selbst seine Freundin ist ihm nicht so wichtig wie seine Fitness und Gesundheit. Aufgrund dieses Desinteresses geht die Beziehung der Beiden mit der Zeit immer mehr bergab. Patrick konnte ich überhaupt nicht leiden.
Ebenso Louisas Schwester, da sie einfach total egoistisch war. Sie hatte zwar auch ihre guten Seiten, aber sie hat mir einfach doch zu sehr an sich gedacht.
Das Cover des Buches gefällt mir sehr, da es hell und fröhlich ist und man erwartet eine, etwas andere, Liebesgeschichte, die man auch bekommt. Allerdings steht diese im Hintergrund, denn das Hauptthema des Buches ist die Behinderung, mit der Will lebt. 
Jojo Moyes schreibt sehr leicht und locker, sodass das Lesen auch nach einigen Stunden nicht anstrengend wird und man mal eben das halbe Buch am Stück liest. Sie schreibt mit einer sehr schönen Ausdrucksweise und beschreibt alles genau, sodass ich es mir bildlich vorstellen konnte.
Das Thema „Rollstuhl“ wurde mir klar und deutlich vor Augen geführt und der Leser erfährt erstmal so richtig, was es eigentlich heißt, mit so einer Behinderung zu leben, gleichzeitig war ich beeindruckt, was doch noch alles möglich ist.
Leider war mir allerdings der Hype mal wieder zu viel, genau wie bei „Silber – Das erste Buch der Träume“ und „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ und ich muss sagen, dass ich ihn auch bei diesem Buch nicht nachvollziehen kann. Mir hat das Buch wohl gefallen, aber der Hype ist ein bisschen übertrieben.
Trotzdem: Alles in allem war es ein sehr schönes, interessantes, aber auch trauriges Buch.
Das Buch erhält von mir vier von fünf Eulen!