Rezension „BETA“

Rezension „BETA“

26. Dezember 2014 7 Von nickisbuecherwelt

Rachel Cohn – BETA

Originaltitel: Ananda Series 1 – Beta
Aus dem Amerikanischen von: Bernadette Ott
Reihe: 1 von 4
Ausgabe: Gebunden mit Schutzumschlag
Seiten: 416 Seiten

Verlag: Cbt
ISBN: 978-3-570-16164-7
Erscheinungsdatum: 25.02.2013
Preis: 17,99€ [D] | 18,50€ [A] | sFr 25,90
Quelle: http://www.randomhouse.de
Inhalt:

Sie hat, was sie nicht haben soll: Gefühle …

Elysia ist eine Beta, ein geklonter Teenager, und sie lebt als Dienerin der Menschen auf der paradiesischen Insel Demesne. Ihr einziges Ziel ist es, ihren »Eltern« zu gefallen – bis sie entdeckt, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint. Die heile Welt auf der Insel wird von Klonen gestört, die Gefühle und eine eigene Meinung haben, sogenannten defekten Klonen. Und dann entdeckt Elysia, dass auch sie Gefühle hat. Sie verliebt sich und hat Erinnerungen an ihre First, den Menschen, von dem sie geklont wurde und der längst tot sein muss. Ist sie selbst defekt? Dies würde ihren Tod bedeuten, doch Elysia ist bereit zu kämpfen, für ihre Freiheit und für ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Tahir …

Meine Meinung:
Elysia ist ein Klon. Sie lebt um zu Dienen. Sie hat den Körper ihrer toten First übernommen und lebt in diesem weiter. Ohne Seele. Ohne Gefühle. Nur voller Leere. Elysia tut alles um in ihrer neuen Familie akzeptiert und angenommen zu werden. Doch schon nach kurzer Zeit bemerkt sie, dass sie Erinnerungen ihrer First besitzt. Und das ist noch nicht alles. Sie hat einen Geschmackssinn und entwickelt Gefühle. Schließlich muss sie sich entscheiden, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Soll sie ihre Gefühle verstecken und in Sicherheit weiter leben oder will sie ein Leben in Freiheit, auch wenn sie es dafür aufs Spiel setzt? Es gelten einige Hürden zu überwinden und es ist nicht von vorneherein klar, wem man vertrauen kann und wem nicht.
Elysia ist mir sehr sympathisch gewesen. Sie hat schon recht schnell gelernt, Dinge zu hinterfragen und war stets neugierig und aufgeschlossen. Sie hat sich perfekt verhalten und langsam gelernt, was das Leben wirklich ausmacht und war dann auch mutig genug, Dinge zu hinterfragen und auch mal „nein“ zu sagen.
Ihre neue Familie, in der sie gelebt und gedient hat, war voller ignoranter und kalter Menschen, ausgenommen der kleinen Tochter. Sie war die einzige, die ich gemocht habe. Sowohl Mutter, Vater als auch großer Bruder waren total furchtbar und ich konnte sie überhaupt nicht ausstehen.
Elysia lernt den jungen Tahir kennen und lieben. Tahir war zu Beginn recht geheimnisvoll und es war schnell klar, dass er ein Geheimnis hat und mehr dahinter steckt. Ich konnte mir dann auch recht schnell denken, welches es ist und wie sich später herausgestellt hat, lag ich damit richtig.
Was leider nicht die einzige Sache war, die voraussehbar war. Ich habe einige Handlungen schon erahnen und voraussehen können. Das fand ich ein bisschen schade, aber konnte trotzdem damit leben.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, viel besser als in „Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht“ oder in „Dash & Lilly“. Die Geschichte konnte mich von Anfang an fesseln und ich bin auch gut rein gekommen, konnte mir schnell einen Überblick über die Handlung und Hintergrundinformationen verschaffen. 
Sie hat es geschafft, alles bildlich und klar darzustellen, dass man schnell versteht, was für eine Welt sie sich da ausgedacht hat. Demesne, die Insel, auf der die Geschichte spielt, ist das reinste Paradies. Alles ist dort perfekt. Das Wasser, die Luft, die Menschen und vor allem deren Leben. Umso besser hat es mir gefallen, dass diese perfekte Welt tierisch aufgemischt wurde und unter der Oberfläche eben doch nicht alles so perfekt war, wie es schien.
Im Mittelteil des Buches wurde die Geschichte teilweise ein kleines bisschen stumpf. Es wurden viele Dinge angeschnitten, aber es hat mir einfach die Tiefe gefehlt. Zum Beispiel die Beziehung zwischen Elysia und Tahir ging mir viel zu schnell. Es gab gar keinen Anfang. Es ging einfach von null auf hundert und das fand ich ein wenig komisch, da hat mir einiges gefehlt. Die Liebesgeschichte der beiden war für mich auch nur Nebensache, es gab einige Dinge, die eher im Vordergrund standen, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand. 
Leider gab es noch ein paar weitere Dinge die für meinen Geschmack zu wenig behandelt nur flüchtig angesprochen wurden. Da hätte man noch mehr herausholen können. 
Umso mehr freue ich mich, dass es tatsächlich eine Reihe mit vier Teilen werden soll, finde es allerdings furchtbar, dass noch nicht mal der zweite Teil auf deutsch erschienen, geschweige denn angekündigt wurde. Ich hoffe sehr, ich muss nicht allzu lange warten, bis ich die Fortsetzung lesen kann, denn das Ende hat einen riesigen Cliffhanger, der nicht nur eine riesige, neue Frage aufwirft, sondern auch vieles ungeklärt lässt, was im Laufe des Buches vorkam.
Alles in allem ist „BETA“ ein toller, dystopischer Reihenauftakt, der auch einige Fantasyelemente entält, der Lust auf mehr macht! Bis auf kleine Kritikpunkte, die ich oben genannt habe, konnte das Buch mich vollkommen überzeugen und ich kann es gar nicht abwarten, bis Band zwei erscheint!
Das Buch erhält von mir vier von fünf Eulen!